Endlich in Dolpa


Eigentlich sollte es nur eine Nacht in dieser Stadt sein und jetzt wird es schon die dritte. In Kathmandu sind wir am Nachmittag mit einer Turboprop mit 30 Plätzen nach Nepalgunj gestartet. Nachdem wir die Wolkendecke durchquert hatten herrschte strahlender Sonnenschein und wir konnten riesige Wolkentürme beobachten und manchmal auch ein bisschen Grund sehen. Das Hotel in dem ich untergebracht bin ist sehr gut vor allem für hiesige Verhältnisse, sogar ein Pool gehört zur Ausstattung den ich natürlich gleich genutzt habe wo ich natürlich mit meiner weißen Haut auffiel denn andere Europäer sind nicht anzutreffen. Mit Dipak bin ich dann noch ein bisschen in der Stadt gewesen, haben einen Hindutempel besucht und sind abschließend in einem Gartenrestaurant essen gewesen.
Die Nacht war kurz, 4.15 Uhr aufstehen, fertig machen und alles zusammen packen, kurz nach fünf in der Rezeption treffen und um 5.30 Uhr auf zum Flughafen.
Nepalgunj zählt als heißester Ort Nepals und es herrschten auch in der Nacht schweißtreibende 32°C und natürlich auch in der nichtklimatisierten Flughafen Halle. Der Ablauf war ganz normal, Gepäck einchecken, für mein Übergepäck 10 € bezahlen und dann warten, warten, warten. Mit uns war ein Lama aus Dolpa zum Flughafen gefahren der die Prozedur schon öfter gemacht hatte und uns mit den Infos versorgte. Als der Flug um 10.30 Uhr immer noch nicht aufgerufen war schwanden die Hoffnungen und um 11 Uhr wurde der Flug dann offiziell gecancelt. Stempel holen und wieder ins Hotel zurück, ist zwar nicht ganz billig aber bei der Hitze möchte ich nicht in einem billigen Dreckloch am Flughafen sitzen.
Ein bisschen Schlaf nachholen und warten bis der Regen aufhörte und dann noch mal in die Stadt gelaufen, etwa eine halbe Stunde von hier und kreuz und quer durch die Innenstadt und den Basar.
Diese Stadt versinkt im Dreck, Chaos und Staub, alle Nebenstraßen sind voller Buckel und Löcher, überall liegt Müll, es riecht nach Diesel, Abgasen, Müll und dazwischen dann Garküchen. Die paar wenigen ansehnlichen Fassaden und Gebäude sind dreckverkrustet.
Nach drei Std. war ich wieder zurück, hab mich noch mal in den Pool gelegt und dann hier im Hotel gegessen.
Heute morgen dann die gleiche Prozedur um wieder kurz vor sechs am Flughafen zu sein. Erst gar keine Hoffnung, dann gegen 9.30 Uhr doch wieder Hoffnung und um 10 Uhr wieder gecancelt.
Am Nachmittag, gerade als ich mich entschlossen hatte zur indischen Grenze zu laufen kam ein Anruf von Jitendra: es gäbe die Möglichkeit auf einen Platz in einem Hubschrauber natürlich gegen Mehrkosten: 400 €. War mir eigentlich zu viel aber nach ein bisschen überlegen hab ich Ihn angerufen und dem Deal zugestimmt. Erst sollte es noch am Nachmittag los gehen aber aufgrund der Wetterlage wurde auch dies auf den nächsten Tag verschoben nur sollte dieser Flug dann auf jeden Fall sattfinden.
Also hab ich dann doch die Wanderschuhe angezogen und hab mich auf den Weg zur Grenze gemacht. Knapp 10 km ist die Strecke entlang der Straße, ein paar Bilder zwischendurch und am ersten Schlagbaum dann eine Elektrorickscha für den Rückweg genommen. In den Grenzbezirk hab ich mich nicht getraut da ich meinen Pass nicht mit hatte und keine Probleme mit der Polizei haben wollte.
Um kurz vor sechs war ich zurück, mich mit einem Bier erfrischt und dann noch mal runter und bis um sieben im Pool getummelt.

Der nächste Tag begann wie die letzten, kurz nach 4 aufstehen, duschen (es könnte ja das vorerst letzte mal sein und alles wieder zusammen packen. 5.15 Uhr in der Rezeption das Frühstück einfordern (ein Paket zum mitnehmen das trotz Bestellung am Vorabend nie fertig war) und dann aufs Taxi warten und ab zum Flughafen. Auf dem Weg Dipak wecken der in einem billigen Hotel am Flughafen wohnte. Kurz vor sechs am Flughafen und dann wieder warten. Die Gerüchteküche brodelte gleich früh, inzwischen kennen sich natürlich alle wartenden für Dolpa, erst heißt es das Wetter ist zu schlecht, es gibt gar keinen Flug, dann wieder unsere Hubschrauberplätze wurden für viel Geld an andere verkauft, und plötzlich um 9.30 Uhr musste das Gepäck eingecheckt werden und wir wieder durch die Sicherheitskontrolle.
Die Sicherheit auf diesem Flughafen ist sehr fragwürdig: jeder der die Halle betritt muss sein Gepäck durch eine (deutsche) Röntgenmaschine schieben und bekommt einen Aufkleber. Danach kann jeder jederzeit rein und raus wie er will. Die Personenkontrolle sieht nur so aus als wäre es ein Durchgang wie an unseren Flughäfen, einfach mal aus Holz nachempfunden. Dahinter eine Holztür links Männer, rechts Frauen, und hier ein Polizist der immer einen Fluggast rein bat und dann die Tür wieder schloss. Beim ersten Versuch hatte ich hier schon meine Daten in einem Buch (wohl mehr eine dreckige Kladde) eintragen müssen in dem alle Ausländer registriert wurden. Heute brauchte ich nur auf meinen Namen Zeigen und das reichte (es waren nur wenige Zeilen dazu gekommen). Dann wieder warten jedoch konnten wir im Gegensatz zu gestern Aktivitäten auf dem Flugfeld beobachten: die beiden alten Propellermaschine wurden beladen und betankt und urplötzlich wurden wir Passagiere zum Einsteigen aufgefordert. Ruckzuck waren alle in der Maschine in den sitzen festgeschnallt (fast wie Klappstühle für den Garten und schon ging es los. Mit ohrenbetäubendem Lärm hob die alte Kiste ab und flog zwischen Wolken und Bergwipfeln richtig Juphal. Die vielen Wolken m achten skeptisch ob die Sicht auf das Flugfeld wirklich frei ist und wir nicht zurück fliegen würden und wir hatten Glück, plötzlich befanden wir uns in einem Tal mit strahlendem Sonnenschein. Die Landung war reichlich ruppig und alles wurde ordentlich durchgeschüttelt aber die Maschine kam zum stehen und in ganz kurzer Zeit waren alle Passagiere draußen und das ganze Gepäck lag auf dem Flugfeld. Jetzt wurde sofort neu beladen und nur wenige Minuten später startete die Maschine wieder für den Rückweg. Als die Maschine gerade weg war kam dann auch der Hubschrauber um eine siebenköpfige Reisegruppe aufzunehmen die den Hubschrauber bestellt hatten weil sie schon zwei Tage warteten.
Unser Guide hatte uns schnell gefunden, war ja auch kein Problem weil ich der einzige ankommende Tourist war, und nach Erledigung einiger Formalitäten und der Gepäckübernahme eine Frühstückspause ging es los auf den einfachen Marsch nach Dunai. Erst einen Pfad bis ins Tal was ca. 300m tiefer lag und dann entlang der einzigen Straße Dolpos Richtung Dunai. Nach zweieinhalb Stunden hatten wir unser Ziel erreicht. Dunai ist der Verwaltungssitz von Dolpo und unser erster Übernachtungsplatz. Natürlich musste nach Ankunft erst mal Lunch eingenommen werden und nachdem dann das Zelt bezogen war wurden noch die beiden Klöster besichtigt, erst das wenig spektakuläre Buddhisten Kloster in dem kein Mönch war und dann das Bön Kloster in dem wir einen weit gereisten Lama antrafen der uns nach einem Cafe und langem Gespräch sein Kloster zeigte. Auf dem Rückweg trafen wir auch unseren Lama der mit uns gewartet und gehofft hatte wieder und der im Bön Kloster wohnt.
Nach einem weiteren Rundgang durch Dunai und einem ausführlichen Dinner mit drei Gängen wurde mir dann die Mannschaft vorgestellt: 1 Guide, 1 Assistent Guide, 1 Koch und 1 Helfer, 1 Träger und 1 Maultierführer mit 4 Maultieren. Für meinen Geschmack zu viel aber alles eine Familie und ich vermute alle brauchten den Job.

08. August 2015 von Rudi
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