Phoksundo Lake (3600 m)

Der Treck des nächsten Tages sollte kurz aber heftig sein. Wie immer um sechs Uhr raus, heißer Tee nach der ersten doch etwas kälteren Nacht, warmes Wasser in einer Schüssel für die Katzenwäsche und gleich nach dem zusammenpacken und dem Frühstück los.
Von Anfang an geht es steil Bergauf und dann beginnt es auch noch zu regnen, ein leichter Regen der jedoch kalt und unangenehm ist. Nach etwa zwei Stunden erreichen wir den Aussichtspunkt am Wasserfall des Phoksunda Fluss aber wir können nur das Tosen vernehmen, der Nebel macht den Wasserfall unsichtbar. Eine wohlverdiente Pause wird eingelegt und dann haben wir Glück, der Nebel reißt auf und gibt den Blick auf den Wasserfall frei.
Nach einer weiteren Stunde erreichen wir schon Ringmo, den Ort am Ablauf des Phoksunda See und bald darauf den See der riesig und Türkisblau vor uns liegt. Wir sind jetzt auf 3610 m und unser Lager wird direkt am Ufer des Sees aufgebaut. Es regnet immer noch so dass die Küche in einer Schutzhütte aufgebaut wird. Endlich nach dem Mittag reißt der Himmel auf und die Sonne bescheint den See der erst jetzt seine Farbe und Dimension wirklich zeigt.
Nach kurzem aufwärmen in der Mittagssonne machen wir uns auf den Weg zum Gompa am östlichen Ufer des Sees. Vorbei an einigen Stupas führt der weg am Ufer hoch über dem See entlang. Das Gompa mit seinen flatternden Gebetsfahnen strahlt in der Sonne als wir uns diesem nähern jedoch zeigt sich bald das die meisten Gebäude in einem schlechten zustand sind. Es ist ein Bön Po Kloster, der erste Lama weilt in Kathmandu und wir treffen nur einen einsamen Mönch der uns mit in seine Behausung nimmt. Es gibt Buttertee und selbstgebranten und Shanta und der Mönch unterhalten sich intensiv und gestenreich. Nach dem zweiten Schnaps machen wir uns wieder auf den weg, der Mönch hätte uns sicherlich gern noch länger bei sich gehabt, es muss schon ziemlich einsam sein allein in einem solchen Kloster.
Den Haupttempel konnten wir leider nicht besuchen, der Schlüssel war weg, aber der Besuch war trotzdem sehr beeindruckend.
Auf dem Rückweg haben wir noch einen ausgiebigen Gang mit vielen Fotos durch Ringmo gemacht mit einer weiteren Einkehr zum Buttertee bei einem bekannten von Shanta, der scheint hier wirklich jeden zu kennen.
In Ringmo gibt es sogar ein Telefon und nach dem Tee sind Dipak und ich noch einmal zurück um zu telefonieren. Handys funktionierten zuletzt in Dunai also vor 3 Tagen, und für die nächsten Tage sollte es keine weiteren Möglichkeiten geben außer diesem Telefon. Nach einer halben Stunde habe ich es aufgegeben, kein durchkommen und auch Dipak brauchte viele Versuche um bei seiner Familie durchzukommen. Ganz lapidar erzählte dann die Inhaberin, dass es vor zwei Monaten beim letzten Touristen auch nicht geklappt hatte ☹.
Nach ein paar weiteren Runden durch den Ort sind wir dann zurück ins Lager, es wurde auch langsam dunkel und das Dinner wartet. Der erste Tag auf mehr als 3500 m, die Anstrengungen des Tages und der Frust mit dem Telefon zehren etwas an meiner guten Laune so dass ich mich gleich nach dem Essen zurückgezogen habe. Vielleicht liegt es auch einfach am Diamox das ich seit drei Tagen einnehme um die Höhe besser zu verkraften.

11. August 2015 von Rudi
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